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Stadtchronik

Region MS Zeulenroda Brückeneinsturz

 

Die Anfänge der Stadt Zeulenroda-Triebes reichen über 1.000 Jahre zurück. In ihrer wechselvollen Geschichte hat die Stadt auf der Höhe gute und auch schlechte Zeiten durchgemacht. Lesen Sie in der Chronik, was seit dem 9. Jahrhundert alles geschah.

ca. 9. Jh.

Sorben° beginnen, das dicht bewaldete Gebiet zu besiedeln.

1209 Triebes° wird erstmals im Zusammenhang mit einem Bertoldus de Tributz (Berthold von Triebes) urkundlich erwähnt.
1325

Am 14. August wird das bereits im frühen 13. Jahrhundert von den Weidaer Vögten°. gegründete Dorf Zeulenroda erstmals urkundlich als "Zu Ulenrode" erwähnt.

um 1350

Der Ort wird von der Urpfarrei Hohenleuben° getrennt. Die St.-Georgs-Kirche wird gebaut.

1438

Zeulenroda wird in einer Urkunde vom 26. September das Stadtrecht verliehen.

Wappen der Stadt Zeulenroda-Triebes

1500

Die Stadt wird an die Herren Reuß° (Plauener Linie) verpfändet. Vom Hinterland abgeschnitten verarmen die Bürger Zeulenrodas.

1562

Die Reußen gelangen, nachdem sie sie verloren hatten, wieder in Besitz der Herrschaft Greiz.

1564

Das reußische Gebiet wird in eine jüngere, mittlere und die ältere Linie°, zu der Zeulenroda gehört, geteilt.

1566

Erster großer Stadtbrand: Der Markt wird angelegt und das erste Rathaus erbaut.

1576

Neben der Kreuzkirche wird der neue Friedhof angelegt.

1604

In Dörtendorf° wird der "Bauerngeneral" des Dreißigjährigen Krieges°, Georg Kresse°, geboren.

1636

Die St.-Georgs-Kirche fällt dem zweiten Stadtbrand zum Opfer.

1641

Georg Kresse wird in Auma° erschossen.

1666 Zeulenroda spricht sich gegen die Pläne des reußischen Fürsten Heinrich I. aus, in der heutigen Kirchstraße ein Schloss zu bauen.
1695

Die St.-Georgs-Kirche wird als Kirche zur Heiligen Dreieinigkeit wieder aufgebaut.

um 1750

Zeulenroda entwickelt sich zu einer Hochburg der Strumpfwirkerei und erlangt bis ins 19. Jahrhundert hinein Weltruhm. Außerdem gewinnen im Laufe der Zeit das Tischlerhandwerk sowie die Gummiwirk- und Strickwarenfabrikation an Bedeutung.

1787

Christian Heinrich Schopper, der Erbauer des heutigen Rathauses, wird geboren.

1790

Am 1. April verwüstet ein großer Stadtbrand fast die gesamte Stadt, darunter auch das Rathaus und die Stadtkirche.

1805-06

Französische Soldaten marschieren durch Zeulenroda. Napoléon° ist in Auma und Schleiz°.

1805

Zeulenroda führt Hausnummern ein. Ohne die Vororte stehen 484 Häuser.

1813

Im Zuge der Völkerschlacht bei Leipzig° durchziehen Franzosen, Russen und Österreicher Zeulenroda. Der Gasthof "Zum Goldenen Löwen" wird in der Kirchgasse (heute Kirchstraße) gegründet.

1818

Bei einem erneuten Stadtbrand brennt die Kreuzkirche aus.

1820

Am 1. Advent wird die neu erbaute Stadtkirche eingeweiht.

1825-1827

Nach den Entwürfen des Fabrikanten Christian Heinrich Schopper wird im klassizistischen Stil das heutige Rathaus errichtet.

1829

In Zeulenroda findet am 28. Februar die letzte öffentliche Hinrichtung statt (Raubmörder Grieser von Röppisch).

1838

Bürgermeister Dr. Johann Gottlieb Stemler organisiert die 400-Jahrfeier der Stadtwerdung Zeulenrodas.

1841

Am 30. November wird die Zeulenrodaer Bibliothek als "Stadtleseverein" gegründet.

1848

Am 27. April erscheint die erste Zeitung der Stadt, der "Anzeiger von Zeulenroda".

1851

Die Städtische Sparkasse Zeulenrodas wird gegründet.

1866

Im Preußisch-Österreichischen Krieg° entgeht das Fürstentum Reuß ä. L., welches auf Österreichs Seite steht, nur knapp der Auflösung.

1867

Reuß ä. L. tritt dem Norddeutschen Bund° bei. "Pohlands Lokal" (heute Stadthalle) wird erbaut.

1868

In Zeulenroda entsteht das Kreisgericht für das Fürstentum.

1871

Das Fürstentum wird Teil des Deutschen Reiches°.

1872

Es wird mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Weida-Mehltheuer begonnen.

1875 Auf Veranlassung des Fürsten Heinrich des XIV. wird in Triebes die Jutespinnerei und -weberei gegründet.
1879

Das Kreisgericht wird aufgelöst und ein Amtsgericht für Zeulenroda gebildet.

1883

Die durch Zeulenroda führende Bahnstrecke Weida-Mehltheuer° wird eingeweiht.

1895

Gründung der Brauerei Eckardt. Adolf Scheibe°, der Erfinder der Quarzuhr in Deutschland, wird geboren.

1898

Das Gaswerk wird eröffnet und die erste städtische Fernsprechanlage in Betrieb genommen.

1902 Fürst Heinrich XXII. Reuß ältere Linie° stirbt im April. Mangels Nachfolger geht die Regentschaft über das Fürstentum an die jüngere Linie der Reußen°. Heinrich XIV. j. L. regiert damit beide reußische Fürstentümer.
1904

20. Juni: Die Neue Bürgerschule, das heutige Friedrich-Schiller-Gymnasium, wird eröffnet.

1908

Die Einwohnerzahl Zeulenrodas erreicht 10.000.

1910

Am 31. August gründet sich der erste Fußballverein Zeulenrodas. Das Lichtspieltheater wird eröffnet.

1914

Der Obere Bahnhof wird fertig.

1918

Fürst Heinrich XXVII. (Reuß jüngere Linie)° dankt am 11. November in Folge der Novemberrevolution° ab. Aus den reußischen Fürstentümern werden Freistaaten, die eine Verwaltungsgemeinschaft eingehen.

Fürst Heinrich XXVII.
1919

Am 2. Februar werden in beiden Freistaaten Landtagswahlen abgehalten, die die USPD° für sich entscheidet. Die Freistaaten Reuß ältere und jüngere Linie schließen sich zum Volksstaat Reuß° zusammen. Triebes erhält das Stadtrecht.

1920

Am 1. Mai bilden der Volksstaat Reuß und sechs weitere Thüringer Staaten das Land Thüringen°.

1922

Der Landkreis Greiz wird gebildet.

1929

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise° gehen die Firmen Schopper und Krocker bankrott.

1930 Die NSDAP° gründet in Zeulenroda eine Ortsgruppe.
1932

Am 10. Oktober erfolgt im Flurteil "Am lichten Stein" der erste Spatenstich für das Neubaugebiet Lichtensteinsiedlung. Die erstmals angetretene NSDAP erreicht bei den Stadtratswahlen vom 4. Dezember 9 von 25 Sitzen.

1937

Als am 6. Mai das Luftschiff LZ 129° "Hindenburg" bei der Landung in Lakehurst explodiert, ist unter den 36 Toten auch der Zeulenrodaer Unternehmer Erich Knöscher.

1938

Zeulenroda feiert das 500-jährige Stadtjubiläum. Der Markt ist mit unzähligen Hakenkreuzfahnen geschmückt.

1939 Eine Volkszählung ergibt für Zeulenroda 12.341 und für Triebes 4.816 Einwohner.
1943

Die Physikalisch-Technische Reichsanstalt° verlagert ihren Sitz aus Berlin nach Weida. Das Hochfrequenzlabor unter Leitung von Adolf Scheibe kommt in die Außenstelle nach Zeulenroda.

1943-1948

Zahlreiche Umsiedler kommen in die Stadt und lassen die Einwohnerzahl auf über 14.000 anwachsen.

1945

Am 17. März kommen bei amerikanischen Bombenabwürfen acht Menschen ums Leben. Insgesamt bleibt Zeulenroda aber weitestgehend vom Zweiten Weltkrieg° verschont. Amerikanische Truppen besetzen am Morgen des 16. April ohne Kampfhandlungen Zeulenroda. Ab 1. Juli steht die Stadt unter sowjetischer Verwaltung. Zeitweise sind über 3.000 Soldaten der Roten Armee in Zeulenroda.

1946

Die Maschinenfabriken Kneusel und Lang werden als Reparationsleistungen an die Sowjetunion° demontiert.

1947-72

Die meisten Privatunternehmen werden in Volkseigentum° überführt.

1948

Währungsreform

Flagge der DDR

1949

Am 7. Oktober wird die DDR° gegründet. Der 1926 errichtete Aussichtsturm in der Fernsicht stürzt während eines Sturms ein.

1952

Zeulenroda wird Kreisstadt°, das Land Thüringen aufgelöst und der Bezirk Gera° geschaffen. Als Regionalzeitung erscheint die Zeulenrodaer Ausgabe der SED°-Bezirkszeitung "Volkswacht".

1953

Die "Karl-Marx-Sportstätte", das heutige Waldstadion, wird eröffnet.

1956

Die erste Weida-Talsperre° wird übergeben.

1962

Es wird wird mit dem Bau des neuen Stadtteils Zeulenroda-West begonnen.

1963

Am 1. September wird die Hubert-Westhoff-Oberschule (heute Friedrich-Solle-Schule) eröffnet.

1964

Auf dem Marktplatz wird der Karpfenpfeifer-Brunnen angelegt.

1966

Die Vorbereitungen für den Bau der Zeulenrodaer Talsperre werden begonnen.

1970

Der Vorort Alaunwerk fällt dem Talsperrenbau zum Opfer.

1971

In Zeulenroda braut die Brauerei Eckardt ihr letztes Bier.

1973

Am 13. August stürzt der vordere Teil der im Bau befindlichen Talsperrenbrücke nach Auma ein. Vier Tote sind zu beklagen. Es wird Sabotage vermutet (Jahrestag des Mauerbaus°!), die sich jedoch nicht bestätigt.

1974

Am 6. Dezember wird die Talsperrenbrücke dem Verkehr übergeben. Kurz vor Weihnachten beginnt der Probestau.

1975

Für das Neubaugebiet Rötlein I wird der Grundstein gelegt. Am 20. Juni wird die Trinkwassertalsperre offiziell übergeben.

1976

Mit der Umgestaltung der Wilhelm-Pieck-Straße (heute und davor Greizer Straße) zur Einkaufszone wird begonnen. Am Stausee wird das Strandbad eingeweiht.

1977

Der Bau des FDGB°-Ferienheims (heute "Seehotel") beginnt. Die Wilhelm-Pieck-Oberschule im Rötlein wird übergeben.

1981

Das Ferienheim "Talsperre Zeulenroda" wird seiner Bestimmung übergeben.

1982

Der Obere Bahnhof wird Containerverladebahnhof.

1986

Hana Chmelarova (ČSSR°) gewinnt die 1. Etappenfahrt für Frauen. Das heute als Internationale Thüringenrundfahrt der Frauen° bekannte Radrennen führt über vier Etappen und insgesamt 210 km rund um Zeulenroda und wird als Ländervergleich DDR/ČSSR ausgetragen.

1989

Die neue katholische Kirche "Heilige Familie" wird eingeweiht. Am 19. Oktober findet in Zeulenroda erstmals eine politische Demonstration gegen die DDR-Diktatur statt. An ihr nehmen ca. 3.000 Menschen teil. Am 13. November tritt die SED-Kreisleitung zurück.

1990

Bei den am 6. Mai stattfindenden ersten freien Kommunalwahlen werden Frank Steinwachs (CDU) Zeulenrodaer Bürgermeister und Gerhard Helmert (CDU) Bürgermeister von Triebes. Martina_Schweinsburg° (CDU) wird Landrätin des Kreises Zeulenroda. Am 1. Juli wird die D-Mark eingeführt, die Geschäfte füllen sich mit westdeutschen Waren. Das baden-württembergische Giengen an der Brenz° wird Partnerstadt Zeulenrodas. Die volkseigenen Betriebe werden privatisiert, die Arbeitslosigkeit steigt dramatisch an. In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober feiern Tausende Zeulenrodaer auf dem Marktplatz die Wiedervereinigung Deutschlands°.

Flagge Deutschlands

1991

Am östlichen Stadtrand Zeulenrodas entsteht ein Gewerbegebiet. In der Innenstadt wird der VEB° Episan abgerissen und das Gelände in den Folgejahren mit dem WEKA-Kaufhaus, Wohn-, Geschäfts- und Ärztehäusern neu bebaut. Der FV Zeulenroda wird Thüringer Fußballmeister und steigt in Deutschlands dritthöchste Liga (Amateuroberliga) auf.

1992

Zeulenroda hat 14.221 Einwohner. Die Gasversorgung wird von Stadt- auf Erdgas umgestellt.

1993

Die Kreissparkasse bezieht im Mai ihren Neubau neben dem Rathaus.

1994

Durch die Gebietsreform verliert Zeulenroda den Kreisstadt-Status. Bei den Wahlen am 12. Juni wird Bürgermeister Frank Steinwachs klar im Amt bestätigt. Der Neubau der Firma Bauerfeind° wird am 17. September eröffnet. Am 5. Oktober erfolgt der erste Spatenstich für das Erlebnisbad "Waikiki"°. Mehla°  wird zu Triebes eingemeindet.

1997

Am 20. Dezember wird die Gette nach einer umfassenden Restaurierung wieder auf die Spitze des Rathaus-Turms gesetzt. 

1999

Der Thüringer Landesligist FV Zeulenroda muss Insolvenz beantragen. Der Zeulenrodaer Fußball startet mit dem am 10. Februar neu gegründeten FC Motor° zum Saisonbeginn in der Kreisklasse. In der Silvesternacht begrüßen die Zeulenrodaer auf dem dicht gefüllten Marktplatz mit einer Licht- und Soundshow das Jahr 2000. Dörtendorf° wird zu Triebes eingemeindet.

2000

Mit 72,7 Prozent der Stimmen wird Bürgermeister Frank Steinwachs erneut Wahlsieger vor dem parteilosen Volker Sorge mit 16,3 Prozent und Frank Höhn (PDS) mit 10,8 Prozent.

2001

Das seit Jahren verfallene ehemalige FDGB-Ferienheim wird völlig umgebaut als "Seehotel" wiedereröffnet.

Bau des Bauerfeind-Towers

2002

Dezember: Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit wird der Gewerbepark Rötlein übergeben.

2003

Anfang des Jahres beginnt der Teilabriss des ehemaligen WEMA-Werks in der Aumaischen Straße. Dort entsteht ein Kaufland-Markt, der im Dezember 2004 eröffnet wird. Die Bauerfeind AG legt am 13. Juni den Grundstein für einen neuen Büroturm. Außerdem entsteht in der Triebeser Straße der erste Kreisverkehr der Stadt.

2004

Zeulenroda schließt mit dem tschechischen Nýřany eine Städtepartnerschaft. Bei den Kommunalwahlen am 27. Juni erreicht die CDU mit 13 von 24 Sitzen die absolute Mehrheit im Stadtrat. Am 18. September feiert die Firma Bauerfeind ihr 75-jähriges Jubiläum und weiht im Beisein von Altbundeskanzler Helmut Kohl° ihren neuen Büroturm ein. Im Dezember wird im Stadtbachring mit dem Abriss der ersten drei Plattenbauten begonnen.

2005

Im März besetzen Mitarbeiter das Zeuro-Möbelwerk, um den Ausverkauf des insolventen Unternehmens zu verhindern - mit Erfolg. Nachdem die Stadträte einen Fusionsbeschluss gefasst haben, unterzeichnen am 10. März die Bürgermeister von Zeulenroda und Triebes einen Eingliederungsvertrag. Mitte Juli absolviert der Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern° sein Trainingslager in Zeulenroda. Bei einer Trainingsfahrt am Vorabend des Zeitfahrens der 18. Thüringen-Radrundfahrt kommt die Australierin Amy Gillett° ums Leben, als ein PKW mit ihrer Trainingsgruppe kollidiert.

2006

26. Januar: Der Thüringer Landtag° beschließt das Neugliederungsgesetz. Damit fusionieren Zeulenroda und Triebes zum 1. Februar 2006 freiwillig zur neuen Doppelstadt Zeulenroda-Triebes. Die Fusion kommt durch Auflösung der Stadt Triebes und Eingliederung nach Zeulenroda zu Stande und wird vom Freistaat Thüringen mit 1 Million Euro gefördert. Am 7. Mai 2006 wird Bürgermeister Steinwachs mit 72 Prozent der Wählerstimmen erneut im Amt bestätigt.

2008 Zeulenroda-Triebes wird als kinderfreundlichster Ort Thüringens ausgezeichnet.
2009 Die Stadt bewirbt sich - erfolglos - um die Austragung der Thüringer Landesgartenschau 2013. Markt und Tuchmarkt werden umfassend umgestaltet. In Triebes findet die 800-Jahrfeier statt.
2011 Zadelsdorf, Silberfeld und Merkendorf werden eingemeindet.
2012 Dieter Weinlich (parteilos) wird zum neuen Bürgermeister gewählt. Am 1. September wird die Trinkwasserschutzzone an der Talsperre aufgehoben. Zum Ende des Jahres werden Teile der Gemeinde Vogtländisches Oberland° (u. a. Pöllwitz, Arnsgrün, Bernsgrün) zu Zeulenroda-Triebes eingemeindet. Die restlichen Ortschaften kommen zu Greiz.

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